Um es gleich vorweg zu sagen: Dieses Buch lässt sich ebenso wenig in Kategorien zwängen, wie das Leben selbst. Auch die wirklich drastisch beschriebenen erotischen Szenen kommen nie pornografisch daher, da sie nicht Selbstzweck, sondern untrennbare Bestandteile der Erzählung sind. Der Autor nähert sich seinem Thema: Evolution des Lebens, in mehreren Variationen an. Alle Geschichten haben gemeinsam, dass es Buth hervorragend gelungen ist, die archaischen Kräfte, die uns alle am Leben erhalten, in eine literarische Form zu fassen. Er tut dies in einer mehr als deutlichen, jedoch nie primitiven oder abwertenden Sprache. Besonders erfrischend finde ich, dass der Autor niemals in Kategorien wie »Sündhaftigkeit« oder »Schuld« zu denken scheint und so der Sexualität den Platz zurückgibt, den sie verdient: Die Anerkennung als Naturgewalt, manchmal konstruktiv, manchmal destruktiv, aber immer unverzichtbar. Ein faszinierendes Buch, das ich in einem Zug durchgelesen habe.
Natürlich schmeicheln 5 Sterne jedem Autor, was ich aber noch wichtiger finde, ist der Umstand, dass hier mal aus Lesersicht, Inhalt und Genre beschrieben wurden. Mir selbst fällt das ja eher schwer.
Die Verfasserin - selbst eine ausgebildete Künstlerin - hat mich danach angeschrieben und ihre Person ist mir aus dem deutschen Kunstleben gut bekannt.
Das macht mich besonders stolz, doch ich werde nicht verraten, wer hinter dem Psydonym Gedankenfreiheit steckt....